Freitag, 24. August 2012

ein bißchen Alltag

Heute ist es eine Woche her, daß der Flug von Wien über London uns nach Edinburgh gebracht hat. Der Start war ja etwas holprig, aber mittlerweile ist schon etwas Normalität eingekehrt. Noch ist zwar kein Tag wie der andere, aber ich fühle mich schon heimisch. Giuseppe ist ein toller Mitbewohner, sehr entspannt und wir nehmen Rücksicht auf die gegenseitige Privatsphäre und daß alle in Ruhe arbeiten, lernen oder lesen können und trotzdem jeder die Küche und das Wohnzimmer benutzen kann, wenn er / sie es möchte. Alles ganz harmonisch soweit.
Außerdem ist Giuseppe für mich ein echtes Vorbild in Punkto "was man schaffen will, das schafft man auch!": Ohne Englischkenntnisse aber mit viel Enthusiasmus und großem Willen hat er sich ein Leben hier erarbeitet und auch sein Lebensstil kennt keine halben Sachen - sowohl was das Thema Sport, Ernährung als auch Fernsehen angeht. "Was nicht gut ist für mich, das verbanne ich aus meinem Leben!"

Gestern abend waren wir gemeinsam in Cramond, das ist direkt am Meer und einen Spaziergang von gut 50 Minuten entfernt, auf ein, zwei Drinks in einem sehr alten Pub. Es war ein sehr schöner Abend und auch der zeitweise Regen konnte daran nichts ändern. Auf jeden Fall war es schön, Giuseppe noch ein bißchen näher kennengelernt zu haben! :)




Für Mittwoch, also meinen Geburtstag, hatte ich einen Ausflug nach Stonehaven und Dunnottar Castle geplant. Die Zugfahrt dorthin dauert ca. 2 Stunden und wir hatten durchwachsenes Wetter, typisch schottisch, mit Sonnenschein und Regen, vielen Regenbögen und ab und zu mal warm und dann mal wieder windig kühl. Man muß eben immer auf alles vorbereitet sein! ;)
Der gemütliche und wunderschöne Weg an den Klippen entlang bis zur Ruine von Dunnottar war leider wegen Hangrutsch-Arbeiten gesperrt und so mußten wir querfeldein gehen, was natürlich ein bißchen schade ist, weil die Hälfte der Freude eben genau am berauschenden Ausblick hängt. Aber das Picknick auf der Klippe, im Gras sitzend und mit Blick auf das Meer und Dunnottar entschädigte reichlich. Es ist immer wieder ein schönes Erlebnis, da zu sein.




Später, zurück in Stonehaven, genossen wir noch ein bißchen das Flanieren und Relaxen am Strand und beobachteten die vielen spielenden Hunde. Und wieder konnten wir Regenbögen sehen.







Auf dem Heimweg sprach mich ein Fahrgast aufgrund meiner Kapuzenweste an (PEACE, LOVE & HOPE) und erzählte mir eine aufregende Geschichte über George Blake, seinen Cousin, der Doppelagent war, Friedens- und Anti-Nazi-Aktivist, aus einem britischen Gefängnis ausbrach und 2007 von Putin mit einem Orden ausgezeichnet wurde. Das Ganze erinnerte mich sehr an einen John Le Carré-Roman! LOL

Übrigens sind wir seit kurzem auch Besitzer eines Bankkontos bei der BANK OF SCOTLAND, und das überraschenderweise ohne jegliche Kosten: zwei VISA Debitcards, Internet-Banking, Telebanking und alles andere, das zu einem Konto gehört ist gratis dabei und alles war ganz problemlos. Das Selbe gilt für unseren ersten Besuch beim Jobcentre Plus und unserem Antrag auf Zuteilung einer NINO (Nationale Versicherungsnummer). Immer waren alle sehr freundlich und hilfsbereit. Wir werden sehen, ob das auch so weiter geht.

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