Montag, 24. September 2012

Hurra, mein erster Job!

Die letzten zwei Wochen sind wie im Flug vergangen. Kann es sein, daß die Zeit hier noch schneller vergeht, als anderswo? Muß wohl mit dem Umstand zusammenhängen, daß es so viel zu entdecken gibt....
Tja, gesundheitlich wieder ziemlich obenauf aber ein bißchen im gemütlichen Leben angelangt, verstärkt durch einige trübe Regentage, fehlt es mir derzeit an Motivation zum Laufen. Das muß sich dann auch bald wieder ändern!
Abgesehen davon, ging es halt immer wieder mal bergauf und dann auch kurz mal bergab, denn die Jobsuche kann schon ganz schön anstrengend sein. Die unglaublich langen Online-Fragebögen sind oft alles andere als motivierend und die Besuche beim Jobcentre Plus nicht sehr ergiebig.
Viele Firmen antworten gar nicht auf Bewerbungen, teilweise weiß man das vorher, teilweise merkt man es einfach nur mit der Zeit. Daß das nicht gerade optimal ist, brauch ich nicht extra zu betonen, aber immerhin hab ich das Gefühl, daß sich die HRs und Manager hier häufig viel Mühe bei der Auswahl geben.

Noch am selben Tag, als ich meine Bewerbungsunterlagen (ein dicker Folder mit firmeneigenem Fragebogen, meiner 4-seitigen, zum hundertsten Mal überarbeiteten CV und Coverletter) bei einer britischen Modekette abgegeben hab, wurde ich auch schon zum Job Interview am vergangenen Samstag eingeladen. Na das ging ja mal äußerst schnell!
Das Job Interview war ziemlich intensiv aber sehr positiv - der Haken an der ganzen Sache ist, daß es nur um 20 Stunden pro Woche ging. Am Ende war ich überzeugt, daß ich es irgendwie trotzdem versiebt hätte, und daß ich allein schon wegen meines Zögerns bezüglich der Stundenanzahl nichts mehr hören würde. Umso überraschter war ich, als ich heute dann doch angerufen wurde und eine Einstellungszusage bekommen hab, falls ich das wollte.
Ich wußte, ehrlich gesagt, selber nicht, was ich sagen würde, wenn der Anruf käme, bis zu dem Moment, wo ich "YES" sagte, was mich selber ein wenig überrascht hat, aber jetzt bin ich froh und zuversichtlich, daß erst mal ein Anfang gelungen ist und alles Weitere wird sich schon noch ergeben.
Ich freue mich auf meinen allerersten Arbeitstag in UK, bereits am kommenden Mittwoch!

Sonntag, 9. September 2012

Mögliche Nebenwirkungen

Nun, jeder Lauf wird auch mal gestoppt - und so erging es mir also nach zwei Wochen beständigem Sportlergeist: Die gewöhnliche Erkältung hatte mich eingeholt! Zwangspause und erst einmal ein paar Tage rumlümmeln und den hiesigen Taschentücherkonsum ankurbeln.
Zum Glück gibt es hier in jedem Supermarkt frei verkäufliche Medikamente, die rasche Besserung versprechen und so geht es mir auch schon wieder besser.
Die Zeit konnte ich gut mit DVDs und YOUTUBE totschlagen und Urs hat sich inzwischen gut um Einkäufe und das Geschirr gekümmert.

Noch bevor mich die garstigen Viren oder Bazillen niedergestreckt haben, konnte ich gemeinsam mit Urs noch ein absolutes Highlight miterleben, nämlich das Fireworks Concert, der offizielle Abschluß für das Edinburgh International Festival. Ein unlaublich spektakuläres Event, bei dem das Scottish Chamber Orchestra in den Princes Street Gardens ein ca. 45-minütiges Konzert spielte und dazu gab es ein sensationelles Feuerwerk, bei dem rund 100.000 Feuerwerkskörper in die Luft geschossen wurden, synchron zur Musik. Außer uns waren noch ca. 250.000 weitere Zuseher hauptsächlich auf die Straßen rund um die Princes Street verteilt, um das Feuerwerk mitzuerleben. Viele, die weiter weg waren, hatten das Radio an, das die Musik live übertrug, und so hatten auch alle Einwohner Edinburghs etwas davon, denn dazu ist dieser jährliche Schlußpunkt eigentlich gedacht: als Dankeschön and die Bewohner der Gastgeberstadt des EIF.

Für mich war es ein erhebendes Gefühl, eben genauso als Bürger von Edinburgh dabeizusein.....



















Auf dem letzen Bild kann man, leider nicht sehr deutlich, erkennen, was mich am Meisten beeindruckt hat, nämlich ein Funkenregen an der Burgmauer, der die Felsenwand des Edinburgh Castle in einen riesigen, leuchtenden Wasserfall verwandelte. Einfach nur wunderschön und nicht ohne Grund waren die Leute davon besonders begeistert und rundum gab es "ahhhhs" und "ohhhhs".





Inzwischen ist auch schon der Brief mit unserer endgültigen NINO, der Nationalen Versicherungsnummer eingetroffen, die Nummer, die jetzt für den Rest unseres Leben für uns Gültigkeit behält und die dafür sorgt, daß wir hier arbeiten können aber auch Zugang zu ärztlicher Versorgung bekommen. Heureka! Das war ja schon mal einfach! Jetzt also kann ich mich verstärkt der Jobsuche widmen und damit steht dann auch der eigenen Wohnung nichts mehr im Weg!